Frollein M.s Piercing Blog

Ohrlöcher müssen nicht stinken!

Gedehnt oder nicht gedehnt, das ist hier nicht die Frage.

Hallo liebe Piercing-Freunde und Interessierte 😉 Hier mein erster Blogbeitrag! Viel Spaß beim Lesen!

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Egal ob „normales“ oder gedehntes Ohrloch, auch Lobe genannt, es lagern sich im Stichkanal Hauttalg und Zellen sowie Schweiß und eventuell noch anderer Schmutz an. Körper und Haut sind bei jedem Menschen verschieden und so kommt es, dass sich diese Ablagerungen bei dem Einen schneller bilden, als bei dem Anderen, abhängig auch vom Material.

Also gibt es hier, wie auch bei den Piercings, individuelle Unterschiede. Selbst in ganz kleinen Stichkanälen von Ohrringen bilden sich diese Ablagerungen. Dann meist in Form des Stichkanals, also länglich und vor allem dann, wenn die Ohrringe ununterbrochen getragen werden, das heißt, sie werden nie herausgenommen. Bei gedehnten Ohrlöchern haben wir durch das Dehnen eine größere Hautoberfläche und sozusagen mehr Platz für die Ablagerungen, da die Fläche entsprechend größer ist. Deshalb nehmen wir die Ablagerungen dort dann auch besonders und eher wahr, als bei einem kleinen Ohrringloch. An den Ohrringverschlüssen sammeln sich zuweilen ebenfalls diese körpereigenen Rückstände und zusätzlich ggf. Reste von Shampoo, Makeup, Hautcreme, Haartönung oder Haarfärbemittel, womöglich auch Staub oder Schmutz.

Wenn die Lobes, ob gedehnt oder nicht, und der Schmuck nicht regelmäßig gereinigt werden, entschuldigt meine jetzt deutlichen Worte, kann sich ein starker Gestank entwickeln. Besonders geruchsintensiv wird es, wenn der Schmuck, Tunnel (hat ein Loch in der Mitte) oder Plug (sozusagen eine Art Stöpsel, hat kein Loch in der Mitte) bewegt und schließlich herausgenommen wird. Als Piercein begegnen mir leider immer wieder ungepflegte Ohrläppchen und leider erlangt der Gestank zuweilen eine überraschende Reichweite. Auch bei einem Meter Abstand, oder sogar etwas mehr, zu Schmuck oder Haut, ist er noch sehr intensiv wahrnehmbar. Das ist für den Kunden sehr peinlich, für die Piercerin unangenehm und vor allem auch für den Besitzer des Ohres nicht gesundheitsfördernd.

Denn, wenn man lange genug die Hygiene vernachlässigt, kann es zur Entzündung der entsprechenden Hautpartie kommen! Erstaunlicherweise treten solche unschönen Vorfällen immer wieder auf. Es finden sich im Internet alarmierende Fotos dieser entzündeten Hautareale.

Materialien

Plugs und Tunnel werden aus verschiedenen Materialien hergestellt. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass bei organischen Stoffen wie zum Beispiel Holz, Horn oder Knochen weniger Ablagerungen auftreten und es so auch zu geringerer Geruchsbildung kommt. Holz und Horn sind Naturprodukte und lassen die Haut besser atmen. Mit sehr dünnwandigen Silikontunneln habe ich ebenfalls sehr gute Erfahrungen machen können. Bei anderen Kunstoffen sowie Titan und Stahl ist die Geruchsbildung leider am größten.

Allergikern würde ich grundsätzlich Schmuck aus z.B. Titan, Holz, Horn, Knochen, Stein oder Glas empfehlen. Kunststoffe sind im Prinzip auch sicher, wenn sie nicht zu billig produziert werden.

Was die Pflege von frisch gedehnten Lobes angeht, bitte grundsätzlich an die Empfehlungen der Piercerin halten die gedehnt hat.

Ich persönlich habe gute Erfahrungen damit gemacht, in der ersten Zeit die gleiche Pflege wie bei einem frischen Piercing anzuwenden. Entsprechende Pflegemittel gibt es bei mir im Studio, ebenso wie spezielles „Schmier- Gleitmittel“ extra zum Dehnen.

Pflege von gedehnten Lobes (nicht frisch gedehnt):

Generell sollte es reichen, den Schmuck vor oder während des Duschens, Badens, Haarwaschens oder der Morgen/Abendhygiene herauszunehmen und das Ohrläppchen mit warmen Wasser und eventuell etwas Seife (auch gern PH neutrale Waschlotion) zu säubern und anschließend abzutrocknen. Dann setzt den Schmuck wieder ein.

Aber vergesst nicht, auch den Ohrschmuck zu reinigen! Achtet dabei aber bitte darauf, welches Material vorliegt und welche Art der Reinigung dieses verträgt! Manche Piercingschmuckvertriebe liefern mir zum Teil entsprechende Informationen mit, die ich dann gern weitergebe.

Kunststoffe mit alkoholhaltigen Mitteln in Berührung zu bringen, ist keine gute Idee! Die Oberfläche kann sich lösen und stumpf werden, Glitzersteine können herausfallen, weil der Kleber, mit dem sie festgeklebt sind, aufgelöst wird. Im schlimmsten Fall löst sich der Schmuck großzügig auf. Also Kunststoff Tunnel, Plugs, Spiralen und Dehnstäbe lieber mit Wasser und etwas Seife reinigen. Aber bitte nicht zu heiß, denn auch das kann das Material negativ beeinflussen.

Das gleiche gilt für Holz und Horn, wobei ich hier empfehlen würde, sie nur sehr kurz zu waschen. Holz könnte sich bei der Behandlung mit Wasser vollsaugen und aufquellen. Eventuell verzichte auf die Verwendung von Seife sogar lieber ganz. Beim Duschen, Baden oder Schwimmen würde ich Tunnel und Plugs aus organischen Materialien gegen Schmuck aus einem anderen, weniger empfindlichen Material, austauschen.

Schmuckstücke aus Stahl und Titan sollten sich ohne Probleme unter warmen Wasser mit Seife reinigen und sogar mit alkoholhaltigen Desinfektionsmitteln behandeln lassen. Aber aufgepasst, auch hier können Glitzersteine nur geklebt sein und nicht gefasst, wobei sich bei der Behandlung mit Alkohol der Kleber lösen kann und so der Verlust der Steine zu befürchten ist.

Schmuck aus Stein sollte ähnlich widerstandsfähig wie Stahl und Titan sein, aber beachtet bitte ob die Oberfläche poliert oder porös ist. Im Zweifel  lieber auf Wasser mit etwas Seife oder nur Wasser beschränken, bevor der geliebte und vielleicht auch noch seltene Schatz fürs Lobe leidet.

Fakt ist: regelmäßiges Reinigen und Pflegen, ist Pflicht!

Dann stinkt’s auch nicht zum Himmel 😉

9 Kommentare

  1. Esther

    Hi… Hast Du Piercings für Brustwarzen in natürlichem Material?

    Antworten
    1. Frolleinm (Beitrag Autor)

      Hallo Esther, ich müsste Kugeln auf Halbedelstein da haben. Aus Holz und Perle kann ich evt. auch Kugeln besorgen. Andere Materialen sind beim Brustwarzenpiercing, speziell als Stab, nicht möglich.
      Lg Miriam

      Antworten
  2. Farina Reinsberger

    Wie ist es mit frisch gestochenen Ohrlöchern? Ich hab es erst seit 3 Wochen und pflege es eigentlich gut,aber es stinkt. Mir wurde gesagt man soll die Ohrringe erst nach 6-8 Wochen rausnehmen. Soll ich da eine Ausnahme machen alles rausnehmen,reinigen und wieder einsetzen?

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    1. Frolleinm (Beitrag Autor)

      Hallo Farina, Du kannst an einem der Piercingtage vorbei kommen, damit ich draufschauen und Dir den richtigen Tip geben kann, oder ich evt. reinige. Der Nachsorgeservice ist, wenn Du sie hast bei mir stechen lassen, kostenlos. Für Kunden aus anderen Studios etc. wird ein Unkostenbeitrag erhoben.
      LG Miriam

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  3. Manuel

    Du schreibst: Bei anderen Kunststoffen sowie Titan und Stahl ist die Geruchsbildung am grössten. Allergikern würdest du somit Titan, Holz etc…

    Warum empfiehlst du Titan einem Allergiker weiter, wenn doch die Geruchsbildung am grössten ist? Macht meiner Meinung nach keinen Sinn…

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    1. Frolleinm (Beitrag Autor)

      Unabhängig von der Geruchsbildung empfehle ich Allergikern ausschließlich Materialien die keine allergischen Reaktionen hervorrufen. Nicht jeder möchte nur Natur- oder Kunststoffschmuck tragen und Titan ist nicht allergieauslösend.

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  4. Kornelia Santoro

    Toller Artikel und exzellente SEO, Top auf Google search

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    1. Frolleinm (Beitrag Autor)

      Vielen Dank! Freut mich! 🙂

      Antworten
  5. Heidi Müller

    Anscheinend geht es auf diesem Blog ja jetzt erst richtig los. Ich bin selbst sehr in Piercings interessiert und habe auch schon einen Nasenstecker und sogar ein Bauchnabelpiercing Schmuck. Mir gefallen Piercings einfach. Ich bin auf deine neuen Texte über Piercings echt gespannt. =) LG Heidi

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